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Führungs-DNA der Zukunft: Warum immer mehr BWL-Frauen auf werteorientiertes Management setzen

Werteorientiertes Management liegt schon seit einigen Jahren im Trend, doch seit Kurzem erfährt diese Führungskultur einen spürbaren Schub – insbesondere durch den steigenden Anteil von Frauen in verantwortungsvollen Positionen. Während man sich früher oft auf klassische Unternehmenszahlen und Gewinnmaximierung konzentrierte, rücken heute ethische und gesellschaftliche Aspekte in den Fokus. Laut einer Erhebung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie ist der Frauenanteil in Führungspositionen im Freistaat Bayern in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gestiegen. Durch diese Entwicklung beeinflussen immer mehr Managerinnen die Unternehmenskultur hin zu einem wertebasierten Miteinander. Doch warum setzen gerade BWL-Frauen verstärkt auf diesen Führungsansatz? Und wie profitieren Unternehmen davon?

Warum Werteorientierung zunehmend an Bedeutung gewinnt

Die Globalisierung sowie der rasche technologische Fortschritt zwingen Unternehmen, agile Strukturen zu schaffen und sich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen. Gleichzeitig hat sich das Bewusstsein für Corporate Social Responsibility (CSR) und nachhaltiges Wirtschaften in den vergangenen Jahren stark ausgeweitet. Auch Stakeholder wie Kunden, Investoren und Mitarbeitende fordern mehr als nur finanzielle Kennzahlen. Sie verlangen Transparenz und ein klares Bekenntnis zu ethischen Grundsätzen.

  • Vertrauen aufbauen: Eine glaubwürdige Wertebasis schafft bei Kunden, Partnern und Mitarbeitern Vertrauen und fördert langfristige Bindungen.
  • Mitarbeiterzufriedenheit steigern: Wer sich in einem Unternehmen wertgeschätzt fühlt, bleibt motiviert und leistungsbereit.
  • Markenimage stärken: Werteorientierung wird in Marketingstrategien zunehmend als Alleinstellungsmerkmal genutzt und spricht eine breite Zielgruppe an, die auf Nachhaltigkeit und Ethik Wert legt.

Diese Entwicklungen haben dazu beigetragen, dass in vielen Branchen eine Kurswende hin zu werteorientierten Konzepten erkennbar ist. BWL-Frauen bringen sich hier verstärkt ein und werden zu wichtigen Impulsgeberinnen.

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Der weibliche Faktor: Neue Impulse für Unternehmenskulturen

Zwar kann man keine Pauschalaussage über die „typisch weibliche“ Führung treffen, doch zeigen Studien immer wieder, dass Frauen häufig einen kooperativeren, integrativeren und langfristig orientierten Führungsstil pflegen. Dieser Führungsstil gilt als besonders geeignet, um ein werteorientiertes Management zu etablieren.

  1. Empathie und Kommunikation
    Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, dass Führungskräfte die Bedürfnisse und Ängste ihres Teams im Blick haben. Eine empathische Gesprächsführung steigert die Identifikation mit dem Unternehmen.
  2. Kollaborative Entscheidungsprozesse
    Wenn Führungskräfte mehr Perspektiven einbinden, lassen sich Entscheidungen auf einer breiteren Faktenbasis treffen. Dies führt nicht nur zu besseren Resultaten, sondern sorgt auch für eine stärkere Akzeptanz neuer Strategien im Team.
  3. Langfristige Perspektive
    Während manche Entscheidungen früher eher von kurzfristigen Umsatzsteigerungen getrieben waren, steht bei vielen Managerinnen eine langfristige und nachhaltige Entwicklung im Vordergrund. Das sichert Stabilität und Resilienz in einer zunehmend volatilen Wirtschaftslandschaft.

Der Weg zum werteorientierten Management

Werteorientierung in Unternehmen zu etablieren, erfordert überlegte Strategien und ein solides betriebswirtschaftliches Fundament. Eine fundierte Ausbildung – zum Beispiel in Form eines Fernstudium in der BWL – vermittelt nicht nur klassische Managementkenntnisse, sondern ermöglicht manchem Studierenden auch, seine Führungsqualitäten zu reflektieren und zu schärfen.

Während der theoretische Unterbau ein wichtiger Pfeiler ist, entfaltet sich die wahre Wirkung jedoch erst in der Praxis, wenn Führungskräfte diese Werte in ihrem Alltag und in der Kommunikation mit ihrem Team konsequent leben. Laut einer Studie des Instituts für Mittelstandsforschung legen insbesondere weibliche Führungskräfte dabei einen starken Fokus auf:

  • Gleichberechtigung im Team: Frauen in Führungspositionen achten oft stärker darauf, dass alle Stimmen gehört werden und Rollen fair verteilt sind.
  • Mentoring und Karriereförderung: Gerade in traditionell männlich geprägten Branchen beobachten Forschende eine steigende Tendenz, gezielt mehr Frauen zu fördern.
  • Verantwortungsvolles Wirtschaften: Umweltschutz, nachhaltiger Ressourceneinsatz und gesellschaftliches Engagement rücken in den Mittelpunkt unternehmerischer Entscheidungen.
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Kritik und Herausforderungen

So positiv der Trend hin zur Werteorientierung auch ist, man darf die Herausforderungen nicht unterschätzen. Beispielsweise neigen Unternehmen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit noch immer dazu, Wertefragen zugunsten kurzfristiger Gewinnziele hintanzustellen. Zudem besteht in manchen Betrieben ein kulturelles Spannungsfeld, wenn Führungskräfte kollektive Entscheidungsprozesse forcieren, die Belegschaft jedoch eher top-down-gesteuerte Abläufe gewohnt ist. Hier braucht es viel Geduld und Überzeugungsarbeit, um den Wandel erfolgreich zu gestalten.
Darüber hinaus sind auch Rollenerwartungen und gesellschaftliche Stereotype in vielen Branchen weiterhin spürbar – insbesondere, wenn es um das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. Zwar erleichtern flexible Arbeitsmodelle die Integration in den Führungsalltag, doch sind entsprechende Angebote noch nicht überall in gleichem Maße etabliert.
Dennoch zeigen Beispiele aus bayerischen Unternehmen, dass sich Werteorientierung langfristig auszahlt – nicht nur auf wirtschaftlicher, sondern auch auf sozialer Ebene.

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