
Nonverbale Kommunikation: Bedeutung & Tipps
Haben Sie sich jemals gefragt, wie viel von dem, was Sie kommunizieren, tatsächlich durch Worte vermittelt wird? Es wird oft berichtet, dass etwa 90 % unserer Kommunikation nonverbal stattfindet, was zeigt, wie entscheidend Körpersprache, Mimik und Gestik sind. Diese Formen der nonverbalen Kommunikation sind nicht nur in persönlichen Beziehungen, sondern auch im beruflichen Umfeld von zentraler Bedeutung. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die verschiedenen Arten der nonverbalen Kommunikation und erhalten nützliche Tipps, um Ihre Fähigkeit zur Interpretation und Anwendung dieser Signale zu verbessern. Ob es um den richtigen Augenkontakt oder die Bedeutung persönlicher Räume geht, die Integration dieser Aspekte kann dazu beitragen, Ihre Kommunikationsfähigkeit erheblich zu steigern.
Was ist nonverbale Kommunikation?
Die nonverbale Kommunikation umfasst alle Signale, die ohne Worte übermittelt werden. Diese Art der Kommunikation ohne Worte spielt eine zentrale Rolle in der Art und Weise, wie wir Informationen austauschen und verstehen. Sie schließt verschiedene Kanäle ein, darunter Gesten, Mimik, Blickkontakt und Körperhaltung.
Eine interessante Definition der nonverbalen Kommunikation beschreibt sie als „analoge Kommunikation“, was bedeutet, dass sie nicht vollständig auf symbolische, insbesondere sprachliche Informationen angewiesen ist. Innerhalb dieser Facette ist die visuelle nonverbale Kommunikation die bedeutendste Form, da sie die Vorteile der Bildkommunikation nutzt. Animationen, Grafiken und andere visuelle Elemente können Emotionen und Gedanken effektiv vermitteln.
Es existieren auch andere Formen der nonverbalen Kommunikation. Diese beinhalten auditive Signale, die über Lautstärke, Stimmfrequenz, Sprechgeschwindigkeit und Intonation vermittelt werden. Zudem gibt es taktile, olfaktorische, gustatorische und thermale Signale, die alle zur Kommunikation beitragen.
Der Einfluss der Körpersprache ist enorm. Nonverbale Signale besitzen häufig eine höhere Glaubwürdigkeit als verbale Äußerungen. Sie helfen, Botschaften zu entblößen und die emotionale Wirkung einer Aussage zu verstärken. Auch die kognitive Kommunikation hat ihren Platz, indem sie Informationen über die Persönlichkeit des Kommunikators liefert und eindringliche Ausstrahlungseffekte erzeugt.
Daher ist die nicht nur als ergänzendes, sondern häufig als zentrales Element zu betrachtende Rolle der nonverbalen Kommunikation essenziell, um relationales Verständnis zu fördern und effektive Interaktionen zu ermöglichen.
Die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation im Alltag
Im täglichen Leben spielt die nonverbale Kommunikation eine entscheidende Rolle für das Verständnis und die Qualität unserer sozialen Interaktionen. Untersuchungen zeigen, dass bis zu 93% der zwischenmenschlichen Kommunikation nonverbal sind. Dies umfasst Körpersprache, Stimmklang und Wortwahl. Eine offene Körperhaltung kann Kompetenz und Selbstbewusstsein ausstrahlen, während eine aufrechte Sitzposition oft das Interesse und die Aufmerksamkeit signalisiert.
In verschiedenen Kulturen können die gleichen nonverbalen Signale unterschiedliche Bedeutungen haben. Blickkontakt gilt in westlichen Kulturen häufig als Ausdruck von Respekt. Im Gegensatz dazu kann er in anderen Kulturen als herausfordernd wahrgenommen werden. Solche Unterschiede beeinflussen unser Verständnis und die Art, wie wir mit anderen kommunizieren.
Subtile nonverbale Signale können einen erheblichen Einfluss auf unsere sozialen Interaktionen bei globalen Geschäftstreffen haben. Empathische Gesten und gefühlvolle Gesichtsausdrücke können die Bindung zu Geschäftspartnern verstärken, während Kleidung die Professionalität und Ernsthaftigkeit einer Person unterstreichen kann.
Positive Körpersprache, sogar während Videokonferenzen, trägt zu einem besseren Verständnis unter den Gesprächsteilnehmern bei. Die Auswirkungen von nonverbalen Signalen sind so bedeutend, dass 65% der Befragten angeben, sie vertrauen nonverbalen Ausdrücken oft mehr als Worten. Bei Konflikten wird der nonverbale Ausdruck häufig als wichtiger empfunden, was zeigt, wie zentral diese Form der Kommunikation für unsere täglichen sozialen Interaktionen ist.
Aspekt | Prozentsatz |
---|---|
Nonverbale Kommunikation insgesamt | 93% |
Einfluss der Körpersprache | 55% |
Vertrauenseinfluss nonverbaler Signale | 65% |
Nonverbale Kommunikation in Rollenspielen | 80% |
Die 9 Arten der nonverbalen Kommunikation
Nonverbale Kommunikation spielt eine entscheidende Rolle im Austausch von Informationen. Es gibt neun grundlegende Arten von nonverbaler Kommunikation, die jeweils spezifische Funktionen im Kommunikationsprozess bieten. Dazu gehören:
- Körpersprache: Dies umfasst die Körperhaltung und Bewegungen, die emotionale Zustände widerspiegeln.
- Gestik: Mehr als 5.000 verschiedene Gesten können verwendet werden, um Botschaften zu übermitteln.
- Mimik: Menschen sind fähig, über 250.000 verschiedene Gesichtsausdrücke zu zeigen, die Gefühle und Reaktionen signalisieren.
- Augenkontakt: Ein direkter Blick kann das Vertrauen und die Verbindung zwischen Personen erheblich stärken.
- Proxemik: Der Einsatz von Raum schafft verschiedene Interaktionsdynamiken und beeinflusst, wie Menschen sich gegenüberstehen.
- Berührung: Physische Kontakte, wie ein Handschlag, vermitteln sowohl Zustimmung als auch Intimität.
- Erscheinungsbild: Kleidung und äußere Erscheinung formen die erste Wahrnehmung in sozialen Situationen.
- Umfeld: Die Umgebung, in der die Kommunikation stattfindet, kann den Kontext und die Interpretation der Nachrichten erheblich beeinflussen.
- Tonfall: Die emotionale Färbung der Stimme hebt die Bedeutung der Worte hervor.
Jede dieser Arten beeinflusst die Art und Weise, wie Nachrichten interpretiert werden, wobei Körpersprache, Gestik und Mimik besonders hervorzuheben sind. Missverständnisse in der nonverbalen Kommunikation können häufig auftreten, insbesondere aufgrund kultureller Unterschiede. Daher ist es wichtig, ein Bewusstsein für die verschiedenen Arten der nonverbalen Kommunikation zu entwickeln, um effektive Interaktionen zu fördern.
Körpersprache: Ausdruckskraft und Interpretation
Körpersprache spielt eine entscheidende Rolle in der nonverbalen Kommunikation und hat eine hohe Bedeutung für die Interpretation zwischenmenschlicher Interaktionen. Sie umfasst Gesten, Bewegungen und Haltungen, die oft die verbale Kommunikation unterstützen oder ihr widersprechen. Eine aufrechte Körperhaltung kann beispielsweise Selbstbewusstsein signalisieren, während verschränkte Arme möglicherweise Ablehnung oder Unsicherheit ausdrücken.
Studien zeigen, dass etwa 93% der interpretierbaren Emotionen und Einstellungen nonverbal übermittelt werden. Davon entfallen 55% auf die Körpersprache und 38% auf den Tonfall. Dies verdeutlicht, wie wesentlich die Körpersprache für eine erfolgreiche Kommunikation ist. Die Fähigkeit, Körpersprache zu erkennen und zu interpretieren, ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und effektive Beziehungen aufzubauen.
Die Interpretation der Körpersprache erfordert ein gewisses Maß an Sensibilität. Menschen können bis zu 700.000 verschiedene nonverbale Signale wahrnehmen. In einer Untersuchung wurde festgestellt, dass 90% der Befragten die Körpersprache als wichtiger erachten als gesprochene Worte. Das Selbstbewusstsein, wenn es durch positive Körpersprache ausgedrückt wird, kann nicht nur den persönlichen Eindruck verbessern, sondern auch das Vertrauen anderer stärken.
Körpersprache | Bedeutung | Interpretation |
---|---|---|
Aufrechte Haltung | Selbstbewusstsein | Positives Signal für Gesprächspartner |
Verschränkte Arme | Defensivität oder Ablehnung | Kann als Abwehrhaltung interpretiert werden |
Lächeln | Freundlichkeit | Schafft eine angenehme Atmosphäre |
Augenkontakt | Interesse | Wichtig für den Aufbau von Beziehungen |
Die Fähigkeit, Körpersprache zu deuten, entwickelt sich bereits im Säuglingsalter. Unbewusste nonverbale Signale werden oft genutzt, sodass eine Studie nahelegt, dass emotionale Unstimmigkeiten zwischen Gesichtsausdrücken und Körpersprache innerhalb von Millisekunden erkannt werden. Um Missverständnisse zu vermeiden, ist es wichtig, die Körpersprache sowohl bei sich selbst als auch bei anderen genau zu beobachten und zu interpretieren.
Mimik und ihre Wirkung auf Interaktionen
Mimik stellt einen fundamental bedeutenden Aspekt der nonverbalen Kommunikation dar. Durch verschiedene Gesichtsausdrücke wird eine Vielzahl an Emotionen übermittelt. Zu den wichtigsten Emotionen zählen Freude, Traurigkeit, Angst, Ärger, Überraschung, Ekel und Verachtung. Diese Gesichtsausdrücke sind nicht nur kulturübergreifend, sondern auch universell verständlich. Paul Ekman stellte fest, dass über 95% der Menschen weltweit in der Lage sind, diese universellen Emotionen auszudrücken und zu interpretieren.
Ein charakteristisches Beispiel ist das „echte Lächeln“, das sowohl die Augen- als auch die Mundmuskeln aktiviert. Solche Gesichtsausdrücke treten häufig in emotional positiven Begegnungen auf. Studien zeigen, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, ein echtes Lächeln absichtlich zu steuern. Der Zusammenhang zwischen Mimik und Emotionen ist klar, denn unsere Gesichtsausdrücke können nicht nur Innere Gefühle widerspiegeln, sondern auch unbewusste Zustände offenbaren.
Eine bewusste Analyse der Mimik eines Gesprächspartners ermöglicht es, die emotionale Verfassung besser zu erkennen und gezielter darauf zu reagieren. Diese Fähigkeit zur Interpretation der Gesichtsausdrücke fördert eine tiefere Kommunikation zwischen Menschen. Die Mimik spielt somit eine zentrale Rolle in der zwischenmenschlichen Kommunikation und wirkt als Brücke zwischen den Emotionen der Gesprächspartner.
Gestik: Kulturelle Unterschiede und ihre Auswirkungen
Gestik spielt eine wesentliche Rolle in der nonverbalen Kommunikation und variiert stark zwischen verschiedenen Kulturen. Während in Italien expressive Gesten häufig verwendet werden, ist in skandinavischen Kulturen das Gesticulieren erheblich weniger ausgeprägt. Diese kulturellen Unterschiede können zu Missverständnissen führen, insbesondere wenn man sich in einem internationalen Kontext bewegt.
Ein Beispiel verdeutlicht dies: In Indien und Sri Lanka wird das Kopfschütteln im Westen oft als Zeichen der Ablehnung angesehen, während es in diesen Ländern Zustimmung signalisiert. Ebenso bedeutet das Nicken in diesen Kulturen oft das Gegenteil. Solche Unterschiede in der Gestik können leicht zu Missverständnissen führen, wenn man nicht mit den jeweiligen kulturellen Feinheiten vertraut ist.
In Äthiopien beispielsweise bedeutet das Zurückneigen des Kopfes ‚ja‘, während diese Geste in Süditalien ganz anders interpretiert wird. Ähnliche kontextuelle Unterschiede finden sich in der Verwendung von Gesichtsausdrücken. Während in westlichen Kulturen Emotionen häufig durch den Mund ausgedrückt werden, liegt in vielen asiatischen Ländern der Fokus auf den Augen. Dies zeigt sich auch in der Verwendung von Emoticons, wobei westliche Nutzer oft gesichtbasierte Symbole verwenden, während asiatische Nutzer augenorientierte Darstellungen bevorzugen.
Der persönliche Abstand während der Kommunikation variiert ebenfalls erheblich. In Nord- und Mitteleuropa sowie Nordamerika ist es üblich, mindestens einen Armslängen Abstand zu wahren, während in lateinamerikanischen und arabischen Ländern dieser Abstand deutlich geringer ist. Solche kulturellen Unterschiede in der Nähe können ebenfalls zu Missverständnissen führen.
Zusammenfassend erfordert das Verständnis von Gestik und den damit verbundenen kulturellen Unterschieden eine Sensibilität, um Missverständnisse in der Kommunikation zu vermeiden. Aktives Zuhören und die Beobachtung nonverbalen Verhaltens können dabei helfen, die Absichten des Gegenübers besser zu erkennen und Missverständnisse zu minimieren.
Nonverbale Kommunikation: Praktische Tipps für den Alltag
Die Verbesserung der nonverbalen Kommunikation erfordert gezielte Ansätze im Alltag. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass mehr als 70 % unserer Kommunikation nonverbal erfolgt. Das macht es wichtig, die eigene Körpersprache und Mimik zu schärfen. Hier sind einige Tipps, die helfen können:
- Selbstbeobachtung: Achte auf deine eigene Körpersprache und Mimik in unterschiedlichen Situationen.
- Achtsamkeit üben: Sei präsent im Moment und erlaube dir, deine Umgebung wahrzunehmen.
- Angepasster Abstand: Halte die richtigen Abstände, um je nach Kontext die eigene intime, persönliche oder soziale Zone zu respektieren.
- Bewusste Gestik: Nutze offene und positive Gesten, um Mitgefühl und Verständnis zu zeigen.
- Feedback suchen: Frage Freunde oder Kollegen nach ihrer Wahrnehmung deiner nonverbalen Signale.
Die direkte Anwendung dieser Tipps kann nicht nur die Kommunikation im Alltag, sondern auch die zwischenmenschlichen Beziehungen erheblich verbessern. Das Beachten der eigenen Mimik und Gestik kann Missverständnissen entgegenwirken und einen positiven Eindruck hinterlassen.
Bereich | Tipps zur Verbesserung |
---|---|
Körpersprache | Achte auf aufrechte Haltung und offene Gesten |
Mimik | Verwende positive Gesichtsausdrücke und lächle oft |
Gestik | Setze Gesten gezielt ein, um Botschaften zu verstärken |
Proxemik | Halte angemessene Abstände in Gesprächen |
Paraverbale Signale | Achte auf Tonfall, Lautstärke und Tempo |
Die Einladung, diese Tipps bewusst anzuwenden, kann helfen, die Effizienz der nonverbalen Kommunikation im Alltag drastisch zu steigern.
Augenkontakt: Bedeutung und richtige Anwendung
Augenkontakt spielt eine zentrale Rolle in der nonverbalen Kommunikation und beeinflusst maßgeblich, wie wir wahrgenommen werden. Rund 55% des ersten Eindrucks einer Person resultieren aus Körpersprache, zu der auch der Blickkontakt gehört. Ein stabiler Augenkontakt von etwa drei Sekunden wird im Allgemeinen als Zeichen von Interesse und Aufmerksamkeit wahrgenommen. Besonders während Gesprächen signalisieren Menschen durch gerade Blickrichtung Vertrauen und Engagement.
Kurzfristiger Augenkontakt zeigt allerdings ein anderes Bild. Ein Blick, der länger als vier Sekunden dauert, kann beim Gegenüber ein Gefühl der Bedrohung hervorrufen. Daher ist es wichtig, ein gesundes Gleichgewicht zu finden. Die 50/70-Regel empfiehlt, während Gesprächen 50% der Zeit Blickkontakt zu halten und beim Zuhören sogar 70%. Diese Technik stärkt die Kommunikation und trägt dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden.
Die kulturellen Unterschiede in Bezug auf Blickkontakt sind ebenfalls bedeutsam. In westlichen Kulturen wird intensiver Augenkontakt als Ausdruck von Selbstvertrauen gewertet, während in anderen Kulturen ein solcher Blick als respektlos gelten kann. Menschen, die Augenkontakt vermeiden, wirken häufig unsicher oder schüchtern, was erneut auf die Wichtigkeit dieses nonverbalen Signals hinweist.
Ein gezielter Augenkontakt übt Einfluss auf die zwischenmenschliche Beziehung aus, indem er Sympathie und das Gefühl von Verbindung fördert. Oft führt „Mirroring“ dazu, dass Gesprächspartner ähnliche Körperhaltungen annehmen, was eine natürliche Verbindung herstellt und das Vertrauen vertieft.
Proxemik: Der Einfluss des persönlichen Raums
Proxemik beschreibt die unterschiedlichen Distanzzonen, die Menschen in der Kommunikation einnehmen. Diese Zonen sind öffentlich, sozial, persönlich und intim, wobei jede Zone eigene Regeln für den Abstand und die Interaktion festlegt. Der persönliche Raum ist in der nonverbalen Kommunikation von zentraler Bedeutung. Zu wenig Abstand kann als invasiv empfunden werden, während zu viel Abstand Desinteresse oder Abweisung signalisieren kann.
Besonders in der Lehrer-Schüler-Interaktion zeigt sich, wie wichtig das Einhalten dieser Distanzzonen ist. Verletzungen der Intimzone, beispielsweise durch zu nahes Herantreten, können negative Reaktionen hervorrufen und das Lernumfeld stören. Die Körpersprache des Lehrers wirkt dabei in verschiedenen kommunikativen Funktionen: Sie vermittelt Wissen, steuert den Unterrichtsprozess und gestaltet das Verhältnis zu den Schülern.
Die Art und Weise, wie Blickkontakt eingesetzt wird, spielt eine entscheidende Rolle in der Kommunikation. Während intensiver Blickkontakt die Schüler verunsichern kann, vermittelt ein Mangel an Blickkontakt Desinteresse. Offene Gesten und eine aufrechte Haltung tragen dazu bei, Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu fördern und damit die Qualität der Kommunikation zu verbessern.
Distanzzone | Abstandsrahmen | Kulturelle Bedeutung |
---|---|---|
Öffentlich | Über 3 meter | Beeinflussung durch gesamtgesellschaftliche Normen |
Sozial | 1,2 bis 3 meter | Interaktionen in formellen Kontexten |
Persönlich | 0,5 bis 1,2 meter | Einladende Nähe zwischen Freunden |
Intim | 0 bis 0,5 meter | Vertraulichkeit und emotionale Bindung |
In interkulturellen Kontexten variiert die Wahrnehmung des persönlichen Raums erheblich. So tendieren beispielsweise lateinamerikanische Kulturen zu geringerem Abstand, während in nordeuropäischen Ländern mehr Distanz gepflegt wird. Ein angemessenes Verständnis der Proxemik kann somit Missverständnisse vermeiden und harmonische Kommunikation fördern.
Der Tonfall: Paraverbale Kommunikation verstehen
Der Tonfall ist ein entscheidender Aspekt der paraverbalen Kommunikation, der oft ignoriert wird. Die Art und Weise, wie etwas gesagt wird, hat einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung einer Botschaft. Laut Studien transportieren Emotionen in Gesprächen zu etwa 70% durch Tonfall, Lautstärke und Sprechtempo. In stressigen oder wichtigen Situationen kann die richtige Anwendung von paraverbalen Elementen den Kommunikationsfluss stark verbessern.
Die Stimme kann die Bedeutung von Worten maßgeblich beeinflussen. Eine langsame Sprechweise vermittelt Vertrauen, während eine schnellere Sprechweise oft als energetisch und aufgeregt wahrgenommen wird. In Gehaltsverhandlungen oder Vorstellungsgesprächen kann die richtige Paraverbale Kommunikation den Erfolgsfaktor um bis zu 30% erhöhen.
Kombiniert mit Körpersprache nimmt die Stimme eine zentrale Rolle in etwa 90% der zwischenmenschlichen Kommunikation ein. Unklare paraverbale Signale führen häufig zu Missverständnissen, was von 65% der Mitarbeiter bestätigt wird. Interkulturelle Unterschiede verdeutlichen, dass 55% der Menschen eine tiefere Stimmlage als Zeichen von Autorität und Glaubwürdigkeit empfinden.
Tonfall | Emotionale Wahrnehmung | Wirkung auf die Kommunikation |
---|---|---|
Hoch | Freundlichkeit | Wirkt einladend und offen |
Tief | Autorität | Signalisiert Vertrauen und Souveränität |
Schnell | Energie | Vermittelt Aufregung |
Langsam | Vertrauen | Ermöglicht besseres Verständnis |
Eine angemessene Lautstärke trägt ebenfalls zur Verständlichkeit bei und fördert die Kommunikation. Vor allem in Kundengesprächen schafft ein freundlicher Ton eine angenehme Atmosphäre, während gezielte Pausen es den Zuhörern erleichtern, Fragen zu stellen oder Bedenken zu äußern. Es ist entscheidend, die eigene Stimme gezielt einzusetzen, um die gewünschte Botschaft klar und effektiv zu vermitteln.
Kulturelle Intelligenz und nonverbale Kommunikation
Kulturelle Intelligenz ist ein entscheidender Faktor in der nonverbalen Kommunikation, insbesondere in einer zunehmend globalisierten Welt. Schätzungen zufolge machen nonverbale Signale 55 % der gesamten Kommunikation aus, was deutlich macht, wie wichtig das Verständnis kultureller Unterschiede in Gesten, Mimik und Proxemik ist. Diese Vielfalt ist gewaltig, mit über 5000 Gesten und mehr als 250.000 Gesichtsausdrücken, die in der menschlichen Kommunikation verwendet werden.
Missverständnisse können leicht entstehen, wenn nonverbale Zeichen nicht im richtigen kulturellen Kontext interpretiert werden. Zum Beispiel hat das An-die-Stirn-tippen in Deutschland eine negative Konnotation, während es in den USA positiv gedeutet wird. In vielen arabischen Ländern gilt es als unhöflich, wenn man von jemandem zurücktritt, ein Beispiel für die Komplexität der interkulturellen Kommunikation.
Schulungen zur kulturellen Intelligenz helfen dabei, die Sensibilität für solche Unterschiede zu entwickeln. Teilnehmer lernen, wie sie nonverbale Signale effektiv nutzen und deuten können, um die Kommunikation mit Menschen aus verschiedenen Kulturen zu verbessern. Erfolgreiche interkulturelle Kommunikation erfordert ein hohes Maß an emotionalem Bewusstsein und das Verständnis, dass individuelle sowie kulturelle Unterschiede die Wahrnehmung und Interpretation nonverbaler Kommunikation stark beeinflussen können.
Quellenverweise
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- https://mycompetence.de/blog/nonverbale-kommunikation-koerpersprache
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