
Rodenstock-Belegschaft wehrt sich gegen Arbeitsplatzabbau
Der Brillenhersteller Rodenstock plant, 230 Arbeitsplätze im Werk Regen abzubauen und die Produktion ins Ausland zu verlagern. Die Belegschaft kämpft zusammen mit der IG Metall gegen diesen Stellenabbau, der weitreichende soziale und wirtschaftliche Konsequenzen hätte. Rodenstock begründet die Entscheidung mit hohen Lohn- und Energiekosten in Deutschland sowie einer schwachen Auslastung der Fertigung.
Gegenkonzept in Entwicklung
Die Gewerkschaft arbeitet intensiv an einem Gegenkonzept, um den Abbau zu verhindern. Ein Fragenkatalog zur Wirtschaftlichkeit des Werks wurde der Unternehmensleitung vorgelegt, um die Notwendigkeit der Verlagerung kritisch zu hinterfragen. Es wird nach Alternativen gesucht, die Arbeitsplätze in Regen zu erhalten.
Politischer Druck auf Aiwanger
Die Gewerkschaft setzt auch auf politischen Druck. Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger stand zuletzt in der Kritik, weil er sich mit der Unternehmensführung getroffen hatte, ohne Vertreter der Belegschaft einzubeziehen. In einer anstehenden Videokonferenz soll Aiwanger stärker für die Interessen der Beschäftigten eintreten.
Kreative Protestaktionen der Belegschaft
Mit kreativen Aktionen wie Plakaten und Stickern mit der Aufschrift „Wir sind das Herz von Rodenstock“ macht die Belegschaft auf ihre Situation aufmerksam. Für Ende Oktober ist eine große Demonstration geplant, um den öffentlichen Druck weiter zu erhöhen und die Unterstützung der lokalen Gemeinschaft zu gewinnen.
Rodenstocks Tradition und Zukunft
Rodenstock blickt auf eine über 150-jährige Firmengeschichte zurück, mit weltweit rund 5.000 Mitarbeitern. Das Werk in Regen bleibt ein wichtiger Teil der Unternehmensgeschichte. Dennoch sollen nun Teile der Produktion nach Thailand und Tschechien verlagert werden, was langfristige Auswirkungen auf den Standort Regen haben könnte.
Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/rodenstock-belegschaft-kaempft-weiter-gegen-arbeitsplatzabbau,UQlsCbb