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Wie berechne ich meinen Stundenlohn bei Festgehalt? Jetzt herausfinden

Überraschend: Der gesetzliche Mindestlohn liegt seit 1. Januar 2025 bei 12,82 € brutto pro Stunde – viele Festgehälter landen knapp darüber oder überraschend weit darüber.

In diesem Abschnitt zeige ich dir ganz einfach, wie du aus deinem Monatslohn den stundenlohn ableitest. Die genutzte formel mit Quartalslogik lautet: Wochenstunden × 13 ÷ 3. Bei 40 Wochenstunden ergibt das 173,33 Stunden pro monat.

Ein konkretes Beispiel macht die berechnung klar: 3.000 € Brutto ÷ 173,33 Std = 17,30 € pro Stunde. So siehst du schnell, ob deine vergütung marktgerecht ist oder ob ein vergleich mit Angeboten Sinn macht.

Du bekommst hier eine schlanke Anleitung, welche arbeitszeit-Angaben du brauchst und wie arbeitnehmer und arbeitgeber über dieselben Zahlen sprechen. So kannst du die Methode sofort anwenden.

Warum dein Stundenlohn bei Festgehalt wichtig ist

Ein klarer Stundenwert macht dein Monatsentgelt sofort vergleichbar. Er zeigt dir schnell, ob die Höhe deines gehalt zur geleisteten Arbeit passt.

Gehalt vs. Lohn: kurz erklärt

Gehalt ist meist ein gleichbleibendes, monatliches Entgelt. Lohn hängt häufiger direkt an der tatsächlich erbrachten arbeitsleistung.

Gesetz und tarifvertrag benutzen oft den Oberbegriff „Entgelt“. Seit 2015 gibt es eine Untergrenze; ab 1. Januar 2025 gilt 12,82 € brutto pro Stunde für alle arbeitnehmer. Diese regel hilft dir, deinen Wert einzuordnen.

Das Wissen um deinen stundenlohn stärkt deine Position. Du kannst Vergütungspartner, interne Stufen oder Angebote anderer unternehmen direkt vergleichen.

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  • Dein stundenlohn macht gehalt vergleichbar – egal ob vollzeit oder teilzeit.
  • Ein gehalt bleibt in der regel konstant; lohn schwankt mit der Arbeitsleistung.
  • Für arbeitnehmer ist der Stundenwert die schnellste Kennziffer zur Prüfung der vergütungshöhe.
  • Arbeitgeber nutzen dieselben Vergleichswerte; damit führst du Gespräche auf Augenhöhe.
  • Tarifvertrag oder betriebliche Regeln lassen sich mithilfe dieser Zahl praktisch einordnen.
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Wie berechne ich meinen Stundenlohn bei Festgehalt?

Mit einer einfachen Quartalsformel bekommst du rasch Klarheit über den stundenlohn und die durchschnittliche stundenzahl pro Monat.

Die Formel mit Quartalslogik

Multipliziere deine Wochenstunden mit 13 und teile durch 3. So erhältst du stabile Monatsstunden, die saisonale Unterschiede ausgleichen.

stundenlohn

Rechenweg mit Beispiel

Bei 40 Stunden pro woche: 40 × 13 ÷ 3 = 173,33 Stunden. Teilst du ein monatsgehalt von 3.000 € durch 173,33, ergibt das einen stundenlohn von 17,30 €.

Brutto oder netto?

Nutze Brutto als Vergleichsgröße. Netto variiert stark durch Steuerklasse und Abgaben. Für Verhandlungen ist der brutto-Wert aussagekräftig.

Typische Fehler vermeiden

  • Falsche Annahme: 4 Wochen = 1 Monat. Nutze die Quartalsformel statt grober Schätzungen.
  • Fehlende Arbeitszeit im Vertrag: Prüfe die vereinbarte stundenzahl schriftlich.
  • Einheiten prüfen: Stunden, wochen und monate sauber trennen, sonst passt die berechnung nicht.
  • Gegenprobe: Stundenlohn × Wochenstunden × 13 ÷ 3 sollte wieder dein monatslohn ergeben.

Mindestlohn 2025 in Deutschland prüfen und richtig einordnen

Die Zahl 12,82 € schafft Klarheit: Sie ist die Untergrenze für alle Beschäftigten in Deutschland. Dieser gesetzliche mindestlohn gilt seit dem 01.01.2025 und basiert auf MiLoG/MiLoV.

Aktueller Satz: 12,82 € brutto pro Stunde und was das für dich bedeutet

Prüfe, ob dein berechneter Wert die 12,82 € übersteigt. Liegt er darunter, ist das ein echter Handlungsanlass.

Arbeitgeber müssen diese Untergrenze einhalten. Ein rechtlicher Verzicht ist nicht zulässig.

Vergleich: Liegt dein Wert über der Untergrenze?

  • Prüfe nach deiner Rechnung, ob dein Wert pro stunde über 12,82 € liegt – das schützt dich als arbeitnehmer.
  • Liegt der Wert darunter, suche das Gespräch; arbeitgeber sind zur Zahlung verpflichtet.
  • Schau in deinen arbeitsvertrag und ob ein tarifvertrag greift – oft gelten höhere Untergrenzen.
  • Das gilt unabhängig davon, ob du ein festgehalt oder Stundenvergütung hast; entscheidend ist die rechnerische höhe pro stunde.
  • Achte auf vollständige Entgeltabrechnungen (§ 108 GewO) und dokumentiere deine Zeiten über mehrere monate.
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Sonderfälle, die deinen Stundenlohn beeinflussen: Überstunden, Zuschläge und Sonderzahlungen

Manche Sonderfälle verändern deinen effektiven Stundenwert deutlich. Prüfe immer, wie Überstunden abgegolten werden und ob Zuschläge ausgewiesen sind.

Überstunden und Mehrarbeit: Vergütung, Ausgleich und Dokumentation

Überstunden erhöhen kurzfristig dein Einkommen oder führen zu Freizeitausgleich. Schau in den arbeitsvertrag, ob sie bezahlt oder pauschal abgegolten werden.

Dokumentierte arbeitsstunden sind die Grundlage für korrekte Vergütung. Notiere Beginn, Ende und Pausen, damit du im Streitfall Belege hast.

Zuschläge verständlich: Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit

Zuschläge nach § 3b EStG können steuerfrei sein. Beispiele: 25 % für Nachtarbeit (20–6 Uhr), 40 % für 0–4 Uhr bei Start vor Mitternacht, 50 % am Sonntag und 125 % an Feiertagen.

Es gelten Freigrenzen (steuerfrei bis meist 50 €, sozialversicherungsfrei bis 25 €). Beträge darüber mindern effektiv deinen Stundenlohns.

Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und Teilzeit: anteilig und tariflich

Sonderzahlungen wie weihnachtsgeld oder urlaubsgeld kommen zusätzlich zum Grundlohn. Prüfe, ob anteilige Ansprüche bei Teilzeit gelten.

  • Urlaubsanspruch anteilig: z. B. 20 statt 40 Wochenstunden → etwa 15 Tage (30-Tage-Standard).
  • Teilzeit-Angleichbehandlung und Recht auf Arbeitszeitverringerung sind gesetzlich geregelt.
  • Sprich mit dem arbeitgeber, wenn überstunden regelmäßig anfallen – Transparenz schafft faire Abrechnung pro stunde.

Dein nächster Schritt: sauber berechnen, vergleichen und klug verhandeln

Mit den richtigen Daten in der Hand lässt sich dein Wert schnell belegen.

Sammle Wochenstunden aus dem arbeitsvertrag, deine durchschnittlichen arbeitsstunden und das monatsgehalt oder jahresgehalt. Rechne die stabilen Monatsstunden mit der Quartalsformel (Wochenstunden × 13 ÷ 3) und teile dein festgehalt durch diesen Wert.

Prüfe die Plausibilität, vergleiche die Höhe mit dem Mindestlohn von 12,82 € und berücksichtige einen möglichen tarifvertrag. Plane Szenarien für mehr oder weniger stunden pro woche und bereite das Gespräch mit dem arbeitgeber vor.

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Dokumentiere Zeiten, nenne monatslohn und stunden pro woche klar und verhandle sachlich. So erreichst du eine faire vergütung und bessere Transparenz.

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