Diakonie Passau: Insolvenz ein Ausweg?
Die Diakonie Passau, ein etablierter sozialer Dienstleister mit einer Belegschaft von 75 engagierten Mitarbeitern, hat einen zukunftsorientierten Schritt unternommen, um ihre finanzielle Situation neu zu strukturieren.
Unter der Leitung von Sabine Aschenbrenner, der geschäftsführenden Vorständin, hat die Organisation den Prozess einer Insolvenz in Eigenverwaltung eingeleitet. Dieser Schritt, der als proaktive Maßnahme in Zeiten finanzieller Engpässe zu verstehen ist, zielt darauf ab, die Organisation durch ein geordnetes Sanierungsverfahren zu führen und gleichzeitig die Kontrolle über die Geschäftsabläufe zu behalten.
Ursachenforschung und transparente Kommunikation
Die Gründe für diese Entscheidung sind vielschichtig. In den letzten Jahren sah sich die Diakonie Passau mit stetig steigenden Betriebskosten konfrontiert, insbesondere im Personalbereich, die durch tarifliche Anpassungen und notwendige Energiepauschalen weiter in die Höhe getrieben wurden. Diese finanziellen Belastungen konnten nicht immer durch staatliche Zuschüsse aufgefangen werden, was zu einer zunehmenden Eigenbelastung der Organisation führte. Besonders hervorzuheben ist, dass die Diakonie Passau auch finanzielle Mittel für Aufgaben aufwendete, die vom Staat an sie herangetragen wurden, ohne dass diese Kosten vollständig erstattet wurden.
Die Diakonie Passau: Ein soziales Netzwerk für die Gemeinschaft
Mit einem jährlichen Haushaltsvolumen von rund 3,7 Millionen Euro bietet die Diakonie Passau eine breite Palette an sozialen Dienstleistungen an. Dazu gehören ambulante Pflegedienste, Schuldner- und Insolvenzberatung, Eheberatungsstellen, ein sozialpsychiatrischer Dienst sowie Flüchtlingsberatungsstellen. Diese Angebote sind essenziell für die Unterstützung und Beratung der Gemeinschaft und spiegeln das Engagement der Diakonie für soziale Wohlfahrt wider.
Zukunftssicherung durch professionelle Beratung
Um die Organisation durch diesen komplexen Prozess zu führen, hat sich die Diakonie Passau für die Zusammenarbeit mit einer externen Beratungsfirma entschieden. Diese Partnerschaft soll sicherstellen, dass die notwendigen Schritte zur Sanierung effizient und mit größtmöglicher Sorgfalt umgesetzt werden. Es ist das erste Mal, dass ein Träger innerhalb der Diakonie-Landschaft in Bayern ein solches Verfahren einleitet, was die proaktive und innovative Herangehensweise der Diakonie Passau unterstreicht.