Neustart für Isar 2 nicht mehr in Sicht
Ein neues Kapitel für Isar 2
München – Das Atomkraftwerk Isar 2 bei Landshut hat seine aktive Phase beendet. Wie Guido Knott, der Geschäftsführer des Betreibers PreussenElektra, kürzlich bekannt gab, ist eine Wiederinbetriebnahme der Anlage nicht mehr geplant. Dies liegt vor allem an den intensiven Vorbereitungen für den Rückbau der Anlage und dem Mangel an Fachkräften, die für den Betrieb notwendig wären.
Rückblick auf den Atomausstieg
Im April dieses Jahres wurde der letzte Schritt des deutschen Atomausstiegs vollzogen. Neben Isar 2 wurden auch das Atomkraftwerk Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg abgeschaltet. Obwohl die offizielle Genehmigung für den Rückbau von Isar 2 noch aussteht, laufen bereits Vorbereitungen für diesen Prozess.
Rückbau in Planung
Der Vorgängermeiler, Isar 1, wurde bereits 2011 vom Netz genommen. Die Genehmigung für dessen Rückbau erfolgte 2017. Die geschätzten Kosten für den Rückbau beider Anlagen belaufen sich auf rund 2,2 Milliarden Euro. Über die Jahre hinweg haben die beiden Meiler insgesamt 600 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.
Synergien nutzen
Kraftwerksleiter Carsten Müller plant, die Teams von Isar 1 und Isar 2 für den Rückbau zusammenzulegen, um Synergien zu nutzen. Während im Meiler Isar 1 im Januar 2024 mit dem Zerlegen des Reaktordruckbehälters begonnen werden soll, wurden in Isar 2 bereits alle Brennelemente entfernt und sicher gelagert. Der nächste Schritt ist die Verlagerung dieser Brennelemente in spezielle Lagerbehälter.
Politische Diskussionen
Nachdem Isar 2 vom Netz genommen wurde, gab es politische Diskussionen um die Anlage. Ministerpräsident Markus Söder äußerte den Wunsch, die Anlage weiterhin in Landesverantwortung zu betreiben und forderte eine Änderung des Atomgesetzes. Diese Forderung stieß jedoch auf Kritik und wurde als nicht konform mit geltendem Recht betrachtet.
